Hannover, 7.9.22 – Fünf Spitzen-Kandidatinnen der großen Parteien stellen sich frauen- und genderpolitischen Fragen in Podiumsdiskussion

Am Mittwoch, den 7.9.22 luden die Landesarbeitsgemeinschaft kommunaler Frauen- und Gleichstellungsbüros Niedersachsen (LAG Gleichstellung) und der Landesfrauenrat Niedersachsen e.V. (LFRN) zur Podiumsdiskussion ins Restaurant Leineschloss im Niedersächsischen Landtag.

Vor 75 Anwesenden, darunter Gleichstellungsbeauftragte und Vertreterinnen aus Frauenorganisationen sowie Sozial- und Berufsverbänden sprach Dr. Gabriele Andretta ein Grußwort an die Gäste. Die Präsidentin des Niedersächsischen Landtages trat entschlossen für Parität in den Parlamenten ein: „Frauen stärken die Demokratie, auch weil sie weniger stark radikalen, demokratiefeindlichen Kräften zuneigen. Wir sollten die kommende Legislaturperiode dafür nutzen, um endlich ein Parité-Gesetz auf den Weg zu bringen.“

Marion Övermöhle-Mühlbach (LFRN) und Maret Bening (LAG Gleichstellung) begrüßten die Teilnehmerinnen und honorierten die Bemühungen der Parteien paritätische Listen aufzustellen. Dennoch seien Listen keine Garantie für ein tatsächlich paritätisch besetztes Parlament. Bedeutend sei es daher, dass frauenpolitische Themen von allen Politiker*innen in stets mitgedacht werden.

In diesem Zusammenhang stellten Marion Lenz (LAG Gleichstellung) und Barbara Hartung (LFRN) den 5 Kandidatinnen auf dem Podium Fragen zu frauen- und genderpolitischen Themen wie Digitalisierung, Gewalt, Erwerbsarbeit und Soziale Sicherung.

 

Den Fragen stellten sich:

Daniela Behrens Niedersächsische Ministerin für Soziales, Gesundheit und Gleichstellung; Landtagskandidatin SPD

Barbara Otte-Kinast Niedersächsische Ministerin für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz; Landtagskandidatin CDU

Rashmi Grashorn Sprecherin der LAG Frauenpolitik BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN; Landtagskandidatin BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN

Katharina Wieking MA Bildungswissenschaft; Landtagskandidatin FDP

Jessica Kaußen Fraktionsvorsitzende Die LINKE in der Regionsversammlung der Region Hannover; Landtagskandidatin DIE LINKE

 

Trotz des Engagements der Gesprächsteilnehmerinnen für frauen- und genderpolitische Themen stellten die Veranstalterinnen fest:


Ein grundsätzliches Mitdenken von Gleichstellung zeigt sich in den Wahlprogrammen der Parteien nur in Ansätzen. Dies deckt sich mit den Beobachtungen im politischen Tagesgeschäft. Die Parteien sind dringend aufgefordert, die Wünsche von Wähler*innen in Bezug auf Gleichstellung und Chancengleichheit von Frauen und Männern in den Blick zu nehmen! Denn Frauen Entscheiden die Wahl.

Als Handreichung für die Parteien veröffentlichten LAG Gleichstellung und LFRN gemeinsame Wahlprüfsteine. Diese finden Sie hier.